NSU-Prozess: Zulassung türkischer Medien gefordert

Berlin – Barbara John, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer des NSU-Terrors, hat das Oberlandesgericht München aufgefordert, zum NSU-Prozess auch türkische Medien zuzulassen. “Der Prozess wird nicht nur in der Türkei aufmerksam verfolgt”, sagte John der Mitteldeutschen Zeitung. Gestern war bekannt geworden, dass unter den 50 Medien mit garantierten Plätzen kein türkisches ist. Acht der zehn Opfer waren türkischstämmig. 123 Medien hatten sich um eine Akkreditierung bemüht, unter ihnen acht türkische. Sie erhalten nun eine Akkreditierungskarte, jedoch ohne sicheren Platz. Auch große internationale Medien wie die Nachrichtenagenturen AP und AFP, “New York Times”, BBC und “International Herald Tribune” sind nur auf der Nachrückerliste. Das Oberlandesgericht hatte das Akkreditierungsvergabe verteidigt. Demnach wurden die Akkreditierungen strikt nach Antragseingang erteilt. Der Prozess gegen Beate Zschäpe und weitere Angeklagte wird einer der größten Strafprozesse der deutschen Justizgeschichte. Wegen des öffentlichen Interesses wird ein Gerichtssaal umgebaut. Der erste Verhandlungstag ist am 17. April.

 
 

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